Die weite Wildnis



Überlebenskampf im tiefsten Winter

Romantipp von Franziska Tschumi, 2. Dez. 2023


Die erste Version der Neuerscheinung „Die weite Wildnis“ habe sie in einem Monat geschrieben. Und dann noch acht weitere, sagt die US-amerikanische Autorin Lauren Groff, geboren 1978.

Ihr Roman spielt in der britischen Kolonie Jamestown im Jahre 1610, später „starving time“ genannt. Die Zeit des Verhungerns also, begleitet von Krankheiten, Gewalt und der Belagerung durch Ureinwohner/Indigene. Mitten im tiefsten Winter flieht eine junge Frau vor den brutalen Zuständen im Fort der britischen Siedler. Sie muss sich nun alleine durchschlagen, mit ihren Gebeten und den Gedanken an die Vergangenheit.

Ein faszinierendes Buch, es zeigt eine ungeschönte Sicht auf die weissen Siedler. Interessant ist das Verhalten des Mädchens in der Wildnis: einerseits zäh, zielgerichtet, pragmatisch und anderseits sehr kindlich und religiös.
Poetisch, philosophisch, manchmal aber auch vulgär. Das Ende überrascht.

Lauren Groff: Die weite Wildnis: Roman. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Stefanie Jacobs. 200 Seiten. Claassen/Ullstein 2023.

PS: Bald folgt hier Franziska Tschumis zweiter Buchtipp zu Lauren Groff, der New York Times-Bestseller-Autorin.







Dieser Literaturtipp wurde erfasst am 02.12.2023 um 11:58 Uhr.



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