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Albert Anker
und mit Endo Anaconda
Dokufilm-Tipp von Gabriele Barbey, 22. Dez. 2022
Albert Anker nicht einfach Christoph Blocher zu überlassen ist ein Ziel des Regisseurs Heinz Bütler. Das ist im Film gelungen. Die Gespräche mit Fachleuten aus Geschichte, Literatur, Kunst und Museum zeigen eine heutige Sicht auf Anker (1831-1910) – gefilmt in der zauberhaften Ambiance der Atelier- und Bibliothekswelt in Ins im Berner Seeland. Und die Handpuppen, die Anker kreiert hat! Die möchte ich im Original sehen….wenn das Atelier 2024 als Centre Albert Anker eröffnet sein wird. (Link siehe unten).
Kleiner Einschub zu Robert Walser und Albert Anker: Walser hat zweimal über Anker geschrieben. Er äussert sich nicht ganz unironisch und nicht eindeutig, aber doch so, dass man daraus schliessen kann, dass er Anker schätzte. Auch wenn Walser 1926 über Anker schreibt: «Er blieb gewissermassen in einer zu grossen Vorsichtigkeit stecken.» Anker, der seine Familie mit seiner Kunst finanzieren konnte, dessen Werk aber schon zu Lebzeiten Walsers (1878-1956) als veraltet und nicht am Puls der Zeit galt. Im Gegensatz zu Roberts Bruder Karl Walser, der als Künstler gerne den neuen Trends folgte.
Endo Anaconda, bald nach den Filmaufnahmen verstorben (Februar 2022), ist in Bütlers Film ein einfühlsamer Führer in Ankers Welt. Anaconda spürte hör- und sichtbar eine Wesensverwandtschaft mit dem alten Anker. Und bringt so auch uns Anker und dessen Welt näher. (Dass Anaconda von Stil-Leben statt von Still-Leben redet, hätte man korrigieren können.)
Der Film läuft u.a. in St. Gallen im Kinok. Weitere Vorstellungen im Januar 2023.
Mehr zum entstehenden Centre Albert Anker in Ins siehe Link unten
Mehr Informationen unter https://centrealbertanker.ch/de
Dieser Literaturtipp wurde erfasst am 22.12.2022 um 11:21 Uhr.
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